Jeder, der sich schon einmal von seinem Haustier verabschieden musste, kann den Schmerz und oft auch eine Leere nachempfinden, die zurückbleibt. Im nachfolgenden Text möchte ich Ihnen helfen, Ihrem Liebling den letzten Weg so angenehm wie möglich zu gestalten, aber auch über eine meiner eigenen Erfahrungen berichten und warum ich mich dazu entschieden habe, die Sterbebegleitung für Katzen anzubieten.

Sally – und plötzlich waren da nur noch Trauer und jede Menge Selbstzweifel

Von allen Katzen, die ich in den letzten 40 Jahren in meinem Leben haben durfte, war Sally die eine und ganz besondere Katze. Ich kann nicht einmal sagen, warum das so war, ich weiß nur, dass es so war und bis heute ist.

Sally habe ich mit ihrer Partnerkatze im Jahr 2009 aus einer ziemlich desolaten Haltung geholt und als erstes jede Menge gesundheitliche Baustellen in tierärztlicher Begleitung beseitigt und gleichermaßen daran gearbeitet, ihr Vertrauen zu gewinnen und aufzubauen. Leider gab es aber im Verlauf der nächsten 11 Jahre noch viele Besuche beim Tierarzt, die mit viel Leid, Schmerzen und Tränen verbunden waren. Oftmals war nicht genau zu diagnostizieren, was gerade in dem kleinen und zarten Katzenkörper für Unruhe sorgt und genau das hat es so schwer gemacht.

Dann kam er, der Tag, an dem einfach nichts mehr ging. Sally hatte in kurzer Zeit enorm an Gewicht verloren und wieder einmal war nicht klar, was dafür verantwortlich war. Sie baute ab und schien sich nicht mehr erholen zu können. Jeder, der das Leben eines Tieres in seine Hände legt, übernimmt eine große Verantwortung. Ein Teil der Verantwortung ist es, Schmerzen und Leiden behandeln zu lassen und auch, das Tier davon erlösen zu lassen. Vor diesem Teil stand ich nun und es war so unsagbar schwer.

Der Moment, in dem alles anders wurde

Ich saß bei mit Sally auf dem Arm bei meiner Tierärztin, Sally war bereits über Nacht dort gewesen, da sie stabilisiert werden sollte und noch im Rahmen ihrer körperlichen Belastbarkeit, einige Untersuchungen vorgenommen wurden. Die Tierärztin erklärte mir die Befunde und dass man einfach nichts finden konnte, die Vermutung aber in Richtung eines Tumors im Kopf ging, für dessen Untersuchung Sally aber keinerlei Kraft mehr besaß. Während ich alles erklärt bekam, wurde auch schon die erste Spritze aufgezogen und in Sallys Zugang gegeben. Die Ärztin hörte sie ab und dann gab es die 2. Spritze und alles war vorbei, zu schnell und ohne, dass ich alles einordnen konnte.

Die meisten kennen das, man fragt sich in vielen Situationen, die gelaufen sind, ob man nicht anders hätte entscheiden können, man hätte doch noch einen Tag warten können, man hätte doch vorher noch einen anderen Tierarzt konsultieren können und man hätte hätte hätte doch auch noch so vieles anders machen können – es ist aber so und das geht nicht Rückgängig zu machen und diese Zweifel und Vorwürfe ändern daran auch nichts.

Die Sterbebegleitung und warum mir das Thema so am Herzen liegt

Diese bohrenden Selbstzweifel, war meine Entscheidung richtig und hätte ich sie nicht noch einmal mit nach Hause nehmen sollen und ihr wäre es vielleicht besser gegangen, blieben noch sehr lange. Natürlich war ich mir bewusst darüber, dass ich für Sally alles getan hatte, dass die Entscheidung für den Weg der Richtige war und ich die damit verbundene Verantwortung übernommen und eingelöst hatte, aber ich konnte das erstmal nicht wahrhaben. Ich habe mich im Laufe der Zeit nach ihrem Tod, mit dem Sterben und den Danach befasst, habe eine Fortbildung und ein Wochenend-Seminar belegt, weil ich anderen Menschen helfen möchte. Ich kann keinen Schmerz nehmen, aber ich kann begleiten, mein Fachwissen als Katzenpsychologin, mein erlangtes Wissen durch die Weiterbildungen und meine Erfahrungen nutzen, um Katzeneltern und ihren Schützlingen auf ihrem letzten gemeinsamen Weg zu helfen.

Der natürliche Tod oder das Erlösen – welcher Weg ist richtig?

Ob ein Tier in der Lage ist, natürlich zu sterben, oder ob man es einschläfern lässt, hängt im ersten Stepp davon ab, ob eine schwere Krankheit mit vielen Schmerzen vorliegt. Niemals soll ein Lebewesen im Prozess seines Sterbens unerträgliche Schmerzen erleiden, dass darf niemals eintreffen. Auch sollte in der Sterbebegleitung für Katzen, immer der behandelnde Tierarzt involviert sein, um medizinisch zu unterstützen. Wenn wir vom natürlichen Tod sprechen, vom Einschlafen, dann ist das auch mit viel Kraft für den begleitenden Menschen verbunden und ob jemand in der Lage ist, bis zum Schluss mit seinem Tier zu gehen, oder nur einen gewissen Abschnitt, dass ist die ganz persönliche Entscheidung eines jeden Menschen, der verantwortungsvoll das Leben eines Tieres in seine Obhut genommen hat.

Die Sterbephasen – meine Sterbebegleitung für Katzen und ihre Halter

Insgesamt gibt es 5 Sterbephasen, die alle nicht immer deutlich voneinander zu unterscheiden sind und manchmal sichtbarer und deutlicher sind und manchmal auch nur kurz und nicht deutlich wahrnehmbar sind. Die Tiere wissen oft selbst noch ganz genau, wo sie sich dann am wohlsten fühlen, ob sie es eher warm und kuschelig mögen oder lieber auf einem kalten Steinboden liegen. Auch bei der Ernährung und der Wasseraufnahme, entscheiden sie sich selbst dafür oder dagegen und auch die Nahrungsverweigerung ist ein Bestandteil der Sterbephasen. Durch Farblicht, Homöopathie oder auch Musik, kann in diesem Prozess Sicherheit und Wohlbefinden geschaffen werden, auch hierbei muss immer genau darauf geachtet werden, ob die Katze die gewählte Methode als hilfreich oder belastend empfindet.

Was kommt danach?

Wenn der Abschied gekommen ist und die Katze ihren letzten Weg gegangen ist, bleibt die Trauer und viele Fragen kommen auf, auch wenn noch eine Partnerkatze zurückgeblieben ist, die nun ebenfalls trauert. Lasse ich mein Tier einäschern, kann ich es im Garten begraben, benötigt die trauernde Partnerkatze einen neuen Partner, diese und andere Fragen kommen auf.

Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, sich vielleicht gerade mit ihrer Katze in einer beginnenden Sterbephase befinden, oder gar kürzlich einen Verlust erleiden mussten und nicht wissen, wie sie nun ihrer verbliebenen Katze mit dem Schmerz helfen können, dann schreiben Sie mir gerne eine Nachricht und wir schauen gemeinsam, welche Wege Sie gehen können.

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