Auch für Katzen ist es schön, einen Sozialpartner zu haben, mit dem man sein Leben und seine Vorlieb

en teilen kann und mit dem man sich austauschen kann. Aber um ein wirkliches „perfect match“ zu gestalten, sollte die richtige Wahl des Partners und der Start des Zusammenlebens sorgfältig ausgewählt und geplant werden. Wer mit wem und wie, lesen Sie im folgenden Text.

Vorbereitung der Vergesellschaftung – die Partnerwahl

Im Zusammenleben von Katzen ist der richtige Partner genauso wichtig, wie bei uns Menschen. Wenn man seinen Partner nicht mag, wenn beide komplett andere Vorlieben und Vorstellungen ihres Alltags haben, dann ist es kein Zusammenleben, sondern ein nebeneinander leben, was für keinen eine schöne Situation ist – weder bei Mensch noch Tier. Wir Menschen haben allerdings den Vorteil, dass wir uns unseren Partner aussuchen können und wenn es im Zweifel nicht passt, dann zieht jeder seiner Wege. Nach einem Streit können wir uns für eine Zeit aus dem Weg gehen, bis die Gemüter wieder ruhiger sind, aber unsere Katzen können das alles nicht.

Damit wir für unsere Katzen in der Vergesellschaftung und der künftigen Katzen-WG die besten Voraussetzungen schaffen, sollten wir ein paar Punkte bei der Partnerwahl berücksichtigen.

    • Wie ist das Wesen der Katzen

    • Welche Rasse haben die Katzen

    • In welchem Alter befinden sich die Katzen

    • Wie gut sind sie sozialisiert

    • Welcher Aktivitätslevel liegt jeweils vor

    • Wie ist die Wohnsituation

    • Liegen evtl. Krankheiten vor

Man muss sich vorstellen, dass eine ältere Katze mit einer jungen Katze und deren gesteigerten Aktivitätslevel überfordert wäre und die junge Katze durch die weniger aktivere ältere Katze, unterfordert wäre. Das verhält sich auch in Bezug auf die unterschiedlichen Rassen ebenso. Ein weniger aktiver Perser wäre mit einem sehr aktiven Bengalen eher überfordert und umgekehrt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Sozialisierung. Es gibt durch unterschiedliche Umstände immer Katzen, deren Sozialisierung wenig oder gar nicht ausgebildet ist. Diese Katzen verfügen über eine niedrige Stresstoleranz, können mit anderen Katzen nicht immer richtig kommunizieren und sind unsicher. Eine solche Katze sollte immer mit einer gut sozialisierten Katze vergesellschaftet werden.

Werden also die individuellen Eigenschaften und Strukturen sorgfältig berücksichtigt und die Partner danach ausgewählt, steht der Vergesellschaftung der Katzen nichts im Weg.

Die Zusammenführung – welche Vorbereitungen sollten Sie treffen

Um eine möglichst harmonische Vergesellschaftung von Katzen haben zu können und auch dem Neuankömmling es so angenehm wie mögliche zu machen, gibt es auch hier ein paar Dinge zu beachten und Vorkehrungen zu treffen.

Bevor die neue Katze ankommt, können bereits Gerüche über Decken und Kissen ausgetauscht werden, über die positiven Gerüche auf den Liegeplätzen, können sich die Katzen bereits wahrnehmen. Ist der Tage des Einzugs gekommen, sollte im Vorfeld für den Neuankömmling ein Zimmer eingerichtet werden, in dem sich die Toilette befindet, Versteckmöglichkeiten in Bodennähe, Futter und Wasser, sowie vertraute Decken oder Kissen aus dem alten Zuhause. Für Katzen ist ein Ortswechsel immer mit Stress verbunden, da sie sich in ihrer gewohnten Umgebung sicher und wohl fühlen.

Wann die Katzen sich kennenlernen, hängt individuell davon ab, wie gut sich der Neuankömmling an die neuen Geräusche und Gerüche in der neuen Umgebung gewöhnt hat, meist sind das nur ein paar Tage.

Das erste Date

Beim ersten Kontakt der Katzen, sollte der Neuankömmling in seinem Ankunftszimmer bleiben und lediglich die Tür einen kleinen Spalt geöffnet werden. Hierbei ist es wichtig darauf zu achten, welche Interaktionen zwischen den Katzen stattfinden. Wird sich beschnuppert, der Blick abgewendet und der Kopf weggedreht, sich hingesetzt und die andere Katze entspannt beobachtet aber nicht anstarrt oder vielleicht schon eine nette Nase an Nase Begrüßung kommt. In diesen Fällen darf der Spalt der Tür vergrößert werden. Der erste Schritt in ein harmonisches Zusammenleben ist gegangen.

Die nächsten Tage in der Vergesellschaftung von Katzen

Wenn die erste Begegnung so harmonisch abgelaufen ist, wie zuvor beschrieben, können Sie in den nächsten Tagen den Kontakt der Katzen ausweiten. Um stets positive Momente und Erinnerungen zu schaffen, ist es hilfreich, die Katzen gemeinsam zu beschäftigen. Hierfür eignen sich ruhige Spiele wie Clickertraining, Futtersuchspiele oder das Simulieren einer Maus unter einer dünnen Decke oder einem Handtuch. Gemeinsame Jagdspiele würde ich in den ersten Tagen nicht empfehlen, da der ausgelöste Jagdreiz schnell umschlagen kann und sich die Katzen dadurch einen Moment negativ begegnen, was ist dieser Phase vermieden werden sollte.

Bleibt das Beisammensein weiterhin entspannt, können die Türen geöffnet bleiben und der Neuankömmling darf sich von jetzt an frei im gesamten Wohnraum bewegen. Im weiteren Verlauf werden die Gemeinsamkeiten mehr, es wird zusammen gespielt, entspannt aneinander vorbei gelaufen und miteinander positiv und friedlich kommuniziert.

Wenn die Vergesellschaftung nicht gut läuft – was können Sie tun?

Es gibt immer wieder Fälle, in denen Vergesellschaftungen nicht gut laufen und das sind auch meistens die Fälle, in denen Katzen nicht gut zueinander passen. Möglicherweise ist kurz vorher die Partnerkatze verstorben und die Trauer noch nicht abgeschlossen, oder andere Voraussetzungen in der Wahl des Partners wurden oder konnten nicht berücksichtigt werden – beispielsweise, wenn eine Katze in einen Haushalt aufgenommen wurde, weil der Halter ein Familienmitglied war und verstorben ist.

Wenn es in diesen Fällen im ersten Kontakt zu fauchen, knurren oder anstarren kommt und sich die Katzen augenscheinlich nicht freundlich begegnen können, dann hilft nur eine systematische Vergesellschaftung mit Hilfe einer Gittertür und einem Schritt für Schritt Training.

Suchen Sie sich in diesem Fall sehr zeitnah eine professionelle Unterstützung über eine katzenpsychologische Beratung durch eine/einen zertifizierte/n Katzenpsychologin/Katzenpsychologen und lassen Sie sich und Ihre Katzen bei der Vergesellschaftung unterstützen und begleiten.

Schreiben Sie mir gerne eine Nachricht, ich helfe Ihnen gerne!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert